willibrord.junior die Seite zum Fach  katholische Religionslehre von Guido Herting (August 2012)
Unsere Partnergemeinde Allgemeine Informationen 1. Die Partnergemeinde und unsere Schule Seit 1988 besteht eine partnerschaftliche Verbindung zwischen der Pfarrgemeinde Sankt Johannes Nepomuk und den Menschen in der Gemeinde San Antonio Abad in der Nähe von San Salvador. Mehrmals haben Mitglieder unserer Gemeinde die Menschen dort besucht. Die Pfarrgemeinde unterstützt insbesondere die medizinische Versorgung in der dortigen Clinica, der Gesundheitsstation der Partnergemeinde. Mehrere ehemalige Lehrer-Kolleginnen, die sich u.a.in der Pfarrgemeinde und mit Blick auf die Partnergemeinde sehr engagiert haben, haben diese Partnerschaft für den schulischen Religionsunterricht aufgegriffen und kindgemäß im Rahmen der Lehrpläne sowie des christlichen Schulprofils aufbereitet. So wurde das Thema ‘Partnergemeinde’ Bestandteil des schuleigenen, standortbezogenen Schulkonzepts für das Fach Religion. Im Jahre 2012 wurde das Thema im Rahmen der Kunst-Projektwoche mit Kindern des ersten und zweiten Jahrgangs behandelt. Mit Blick auf das Jahr 2013, in dem die Partnerschaft ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, sind weitere Aktionen geplant.  2. San Antonio Abad Seit 1954 besteht in El Salvador zwar ein Gesetz zur Sozialversicherung, aber die Leistungen erreichen bei weitem nicht die gesamte Bevölkerung. Viele sind von den Leistungen ausgeschlossen. In San Antonio Abad leben überwiegend Landarbeiter, Hausangestellte oder Arbeitssuchende, die sich täglich neu um die grundlegendsten Lebens-Mittel sorgen müssen. Die meisten Menschen müssen medizinische Leistungen selbst bezahlen. Das ist insbesondere für diejenigen, die mit ihrem Lohn eine oftmals fünf- oder sechsköpfige Familie ernähren und versorgen müssen, sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Der Gesundheitszustand der Bevölkerung wird als eher schlecht beschrieben. Das hat viele Ursachen: 1. Die zumeist unzureichenden hygienischen Verhältnisse in den oftmals     eher notdürftig erbauten Unterkünften sind ein Hauptproblem.     Kaum ein Haushalt ist an das Abwassersystem angeschlossen. 2. Die unzureichende Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist ein weiteres,     sehr schwerwiegendes Hauptproblem.     Kaum ein Haushalt verfügt über eine direkte Trinkwasserversorgung.     Viele Familien müssen sauberes Trinkwasser kaufen und über weite Wege     zu ihren Häusern transportieren. 3. Die einseitige und teilweise auch nicht ausreichende Ernährung sind eine     weitere wesentliche Ursache.     Die durchschnittliche Kalorienzufuhr liegt zum Teil unter dem Durchschnitt     anderer lateinamerikanischer Länder. 4. Die hochgradige Luftverschmutzung in San Salvador durch Abgase und     durch Staubentwicklung führt oftmals zu chronischen Folgeerkrankungen.     Die häufigsten Erkrankungen sind Darmerkrankungen, Eiweißmangel,     Vitaminmangel und Atemwegserkrankungen.     Die Kindersterblichkeit ist überdurchschnittlich verglichen mit anderen     lateinamerikanischen Ländern. Im Centro El Despertar existiert seit Jahren eine sogenannte Clinica, eine Gesundheitsstation, die mit Hilfe von Spendengeldern aus Kanada errichtet wurde. Während des Bürgerkrieges wurde diese Gesundheitsstation zerstört und mit Hilfe der Kirche und der Jesuiten wieder aufgebaut. Die Clinica hat sich folgende Arbeitsschwerpunkte gesetzt: 1. Einmal wöchentlich betreut ein Arzt kostenlos die Einwohner. 2. Mehrere Frauen betreuen die Kranken zuhause, sie versorgen diese und     unterstützen die Familie. 3. Diese Frauen gehen auch in die Familien und geben dort Ratschläge zur     Gesundheitsvorsorge. In der Clinica gibt es eine kleine Apotheke, in der kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt Medikamente auf Rezept ausgeteilt werden. 3. Zahlen & Fakten zu El Salvador (eine Auswahl) Geographie & Klima - Lage: Mittelamerika/ Lateinamerika - Nachbarstaaten: Guatemala und Honduras - Küste: Pazifischer Ozean - Fläche: Deutschland ist ca. 17mal größer - höchster Berg: Santa Ana (ca. 2400 m) - mehrere Vulkane - Hauptstadt: San Salvador (ca. 1,1 Millionen Einwohner) - heißes und trockenes Klima Einwohner und Lebensumstände - ca. 6,2 Millionen (Stand 2011) - Anteil der Landbevölkerung: ca. 39% (2009) - Arbeitslosenquote: ca. 7,3% (2009) als offzielle Kennzahl    berücksichtigt man jedoch Unterbeschäftigung und unregelmäßige    Beschäftigung, so wird von bis zu 50% Arbeitslosigkeit ausgegangen - Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben: ca. 9% (2009) - Anteil der Menschen, die unterernährt sind: ca. 9% (2008) - ca. 20% müssen täglich mit weniger als 2 US-$ auskommen - Lebenserwartung: 71,74 Jahre (2010) - Durchschnittsalter: 21 Jahre (2009) - Anzahl der Kinder, die vor ihrem fünften Geburtstag sterben: 16,2 (2010)    (pro 1000 Lebendgeburten) - Anteil der Kinder zwischen 7 und 14, die arbeiten: 7,4% (2009) - Anteil der Bevölkerung mit angemessenem Anschluss an eine Trinkwasser-    und eine Abwasserversorgung: ca. 87 % (2010) Wohnen - angespannte Wohnraumsituation, Wohnraummangel - höchste Bevölkerungsdichte in Mittelamerika - viele Menschen leben in provisorischen Unterkünften aus Pappe, Plastik,    Wellblech oder Holzlatten - oftmals Bau von Behausungen in gefährdeten Gebieten     (gefährdet durch Erdbeben, Stürme, Überschwemmungen, Erdrutsche) - Mangel an Infrastruktur für Trinkwasser und Abwasser Medizinische Versorgung - insbesondere in ländlichen Gebieten unzureichend - nicht mit europäischen technischen und hygienischen Standards vergleichbar Umwelt & Natur - oftmals unsachgemäße Müllentsorgung - hohes Maß an Umweltverschmutzung - Belastung von Luft, Boden und Grundwasser - wenig Waldfläche, ca. 14% der Landfläche (2010) - Abholzungen zu Gunsten von Agrar- und Viehwirtschaft - sowohl Pflanzen- als auch Tierwelt artenärmer als in Nachbarstaaten Verkehr - Öffentliche Busse sind zumeist in keinem verkehrssicheren Zustand - Gefahr von Überfällen auf öffentliche Transportmittel - nur ausgewählte und empfohlene Bus- und Taxi-Unternehmen sollten    genutzt werden Kriminalität - Kriminalitätsrate in Lateinamerika und weltweit eine der höchsten - hohe Gefahr von Gewaltverbrechen, bewaffneten Raubüberfällen,    Erpressungen, Entführungen und Tötungsdelikten - die Stadt San Salvador und umliegende Departamentos gelten als    besonders gefährlich - hohe Jugendkriminalität, viele gewaltbereite Jugendbanden - Drogenkartelle verschärfen Konflikte Naturkatastrohpen - mit Erdbeben ist jederzeit zu rechnen - zuletzt war 2010 in San Salvador ein starkes Erdbeben - zudem ist mit Hurrikans zu rechnen (v.a. von Juni bis November) - Tropensturm Stan (2005) und Hurrikan Ida (2009) führten zu    verheerenden Zerstörungen Wirtschaft - Währung: El-Salvador-Colon; mittlerweile US-$ - hohe Staatsverschuldung - starke Auswirkungen der Weltwirtschafts- und Finanzkrise - Wirtschaftszweige: Textilindustrie und Export von Kaffee - Textilindustrie steht unter starkem Konkurrenzdruck zu Asien - Landbevölkerung lebt v.a. von Eigenversorgung durch Landwirtschaft Geschichte - heute: eine Republik mit demokratisch gewählten Parteien - aber: immer noch politisch und sozial gespalten - Ende des Bürgerkrieges: 1992 - 2009: erster demokratisch herbeigeführter Regierungswechsel seit 1992 - Landessprache: spanisch, zudem diverse indianische Sprachen - Landesname heißt übersetzt ‘Der Erlöser’ - bis 1000: Teil des Maya-Reiches - bis 1525: Pilip-Indianer herrschten - 1525: von den Spaniern erobert - 1821: Ende der spanischen Herrschaft Verwendete Quellen: - Reiseberichte von Gemeindemitgliedern - Länderinformationen zu El Salvador aus folgenden Internetauftritten:    a) Auswärtiges Amt (auswaertiges-amt.de) (Stand 7/2012)    b) Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung        BMZ (bmz.de) (Stand 7/2012)    c) die-geobine.de (Stand 7/2012) *zurück* *zurück*